EPM 11.1.2.5.400 – Neue Funktionen Smart View
Nachdem Smart View vorgelegt hat und bereits länger in Version 11.1.2.5 verfügbar ist, hört die zu EPM 11.1.2.4 gehörende Smart View-Version auf die Bezeichnung 11.1.2.5.400.
Ist das nicht die übliche Nomenklatur für einen Patch?
Wie dem auch sei, wir nehmen es so hin und schauen uns die Neuerungen im Detail an.
Erweiterte Dateneingabe-Funktionalität
Es gibt 2 weitere Möglichkeiten, Daten ein- und abzugeben (Submit):
Die erste Option entspricht der Funktion „Daten ohne Aktualisieren speichern“, sie wurde bereits mit Version 11.1.2.5 eingeführt, das habe ich in diesem Beitrag beschrieben.
Galt sie seitdem nur für Verbindungen zu Oracle Essbase, kommen nun auch Oracle Hyperion Planning Ad Hoc und Oracle Hyperion Financial Management Ad Hoc in diesen Genuss. Hintergründe zur Funktion selbst habe ich in diesem Beitrag ausführlich erläutert.
Die nächste Option erlaubt es, Zell-Bereiche zu markieren und nur diese zu speichern. Die Bereiche können, aber müssen nicht zusammenhängen.
Ein zugegeben theoretisches Beispiel: Für eine Kennzahl sind die Monate Jan – Sep geplant:
Nun werden die Monate Jan – Sep neu geplant und 2 Bereiche ausgewählt, die Monate Mai und Juni sind ausgenommen. Die Auswahl wird mit „Datenbereich weiterleiten“ gespeichert.
Ergebnis: Selbst wenn es weitere geänderte Zellen gibt, werden sie nicht gespeichert, wenn sie sich außerhalb des markierten Bereiches befinden.
Oracle macht uns beide Optionen zusätzlich schmackhaft: Es können auch Daten aus reinen Excel-Arbeitsmappen gespeichert werden.
Das heißt, Anwender, die Oracle Smart View für Office nicht installiert haben, können Excel-Dateien erstellen und an Dritte liefern, die dann die Daten in das System übernehmen!
Auch hier werden Verbindungen zu Essbase, Planning und HFM unterstützt.
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Erweiterte POV- und Pivot-Funktionen
Beginnen wir mit den Voraussetzungen:
Wer die neue POV-Funktionalität von Smart View 11.1.2.5.400 nutzen möchte, muss zuvor Essbase und Provider-Services auf Version 11.1.2.4 aktualisieren.
Was können wir nun unter der POV-Unterstützung verstehen?
Mehrere Elemente können gleichzeitig aus der Tabelle in die POV-Leiste oder umgekehrt, aus der POV-Leiste in die Tabelle „gezogen“ werden.
Ich habe ein wenig gebraucht, um es zu verstehen: Es lassen sich NICHT einzelne Elemente markieren, es werden ALLE angezeigten Dimensions-Elemente der Tabelle in den POV geschoben.
Im Unterschied zu vorher bleiben aber nun alle vorher in der Tabelle enthaltenen Elemente im POV zur Auswahl bestehen, bisher stand danach nur noch das erste Element dieser Dimension im POV.
Ein Beispiel: 4 Elemente der Zeitdimension sind in der Tabelle vorhanden (Qtr1 – Qtr4)
Ein beliebiges Element dieser Dimension wird per Drag&Drop in den POV gezogen…
….alle Zeit-Elemente aus dem Grid stehen weiterhin auch im POV zur Verfügung
Nun zu dem Punkt, dass in der POV-Leiste jetzt auch nur eine einzelne oder auch keine Dimension enthalten sein muss. So sagt es zumindest die Dokumentation, dort steht auch, dass
bisher mindestens 2 Dimensionen in der POV-Leiste verbleiben mussten.
Das überrascht mich! Sie auch?
Ich möchte das Verhalten der vorigen Version nicht mehr nachstellen und fokussiere mich hier auf die neue Funktion.
Nach Anmeldung und Abruf der Datenbank Sample.Basic mit aktivem POV wird folgende Sicht aufgebaut:
Neben 2 Dimensionen in der Tabelle sind 3 Dimensionen im POV angeordnet, Dimension „Product“ enthält 5 Elemente:
Durch das Pivotieren werden alle 5 Elemente aus dem POV in die Tabelle übernommen:
Nun werden auch die Dimensionen „Scenario“ und „Year“ in die Tabelle pivotiert, die POV-Leiste ist leer:
Der Weg zurück funktioniert natürlich auch, 1 beliebiges Element einer Dimension markieren und Menübefehl „Pivot zu POV“ wählen (alternativ Drag&Drop mit rechter Maustaste):
Erneut werden alle Dimensions-Elemente aus der Tabelle in den POV übernommen
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Verwendung von SmartView-Erweiterungen
So sah der Reiter „Erweiterungen“ in den Smart View-Optionen bisher aus:
Ab sofort kann das Verhalten von Smart View-Erweiterungen (Extensions) direkt vom End-Anwender beeinflußt werden, mit Verhalten ist gemeint, der End-Anwender kann selbst entscheiden, ob eine Erweiterung installiert, aktualisiert oder de-installiert werden soll.
Doch, HALT! Ganz so einfach ist es nicht!
End-Anwender können das alles machen, wenn die IT-Abteilung dies erlaubt.
Die Steuerung der Smart View-Erweiterungen erfolgt nämlich über eine lokale, auf dem Client abgelegte Datei UpdateList.xml, in Standard-Verzeichnis ..\EPMSystem11R1\common\epmstatic\wspace\SmartView. Bleibt diese Datei unverändert, können die Erweiterungen wie bisher vom Anwender aktualisiert, aber nicht (de)-installiert werden.
Voraussetzung ist deshalb, dass der Administrator die erforderlichen Einstellung in Datei UpdateList.xml setzt (Beispiel folgt im weiteren Text) und diese Datei an die Clients ausrollt.
Mit Smart View gelieferte Erweiterungen sind Smart Query und Oracle BI EE. Weitere, von Oracle oder Dritt-Anbietern erstellte Erweiterungen können zusätzlich installiert werden, Beispiele sind
- Predictive Planning
- Disclosure Management
- Financial Reporting
- Strategic Finance
Für diesen Beitrag habe ich genau diese Erweiterungen von ihrem Standardverzeichnis nach E:\EPM\_Erweiterungen verschoben und Datei UpdateList.xml dorthin kopiert.
Dokumentiert ist die Vorgehensweise in Kapitel „Administering Extension Installations and Updates“ im „Oracle® Smart View for Office User’s Guide„. Nach meinen Änderungen in UpdateList.xml sieht die Datei so aus:
Nun starte ich Excel, öffne im Smart View-Menu unter „Optionen“ den Reiter „Erweiterungen“ und wähle Befehl „Nach Updates suchen“.
Wenn sich, wie in diesem Beispiel, der Speicherort der Erweiterungen geändert hat, muss jeder Anwender die Option „Standardmäßige Download-URL überschreiben“ aktivieren und den korrekten Pfad eintragen, hier E:\EPM\_Erweiterungen.
Die nächste Meldung fordert zum Schließen von Excel auf.
Das gilt wohl für alle weiteren Produkte außer Excel, denn wie soll die Erweiterung installiert werden, wenn Excel geschlossen ist? Anschließend stehen mir alle in UpdateList.xml konfigurierten Erweiterungen zur optionalen Verwendung zur Verwendung.
Einmal installiert, bestimmen die Anwender selbst, ob sie diese aktivieren, deaktivieren oder wieder deinstallieren möchten, sofern der Administrator dies so konfiguriert hat. Die Einstellungen können für jede Erweiterung individuell gesetzt werden.
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Neues Diagnose-Werkzeug
Wer kennt das nicht: Das ein oder andere unerwartete Verhalten, eine unerklärliche Fehlermeldung und so einiges mehr. Soll der firmeneigene Help-Desk oder der Oracle-Support mit der Problembehebung beauftragt werden, gibt es eine Reihe Informationen zusammen zu tragen, sei es Logfiles verschiedener Produkte oder Screenshots der durchgeführten Bedien-Schritte.
All dies nimmt uns nun das neue Smart View-Diagnose-Werkzeug ab. Einmal in den Optionen aktiviert…
…lässt sich über die zusätzliche Symbolleiste der Diagnose-Vorgang starten
Optional wird Excel neu gestartet
Die verfügbaren Einstellungen sind hilfreich:
- Verdecken von Daten in Zellen
- Verdecken der Element-Namen
- beliebiges Verzeichnis zur Speicherung der Diagnose-Dateien
- Automatische Erstellung verschiedener Meldungs-Kategorien

Nach Durchführung aller Bedienschritte sind die gewünschten „Beweise“ gesichert
Dann werden die erstellten Dokumente und Dateien gezippt…
Wenn der Support jetzt noch mit Hilfe dieser Daten unser Problem lösen kann, haben wir das mit geringstmöglichem Aufwand erreicht.
Eine gute Sache!
Neues Dialogfeld in Geschäftsregeln
Beginnen wir auch hier mit den Voraussetzungen: Das neue Dialogfeld wird nur angezeigt, wenn Oracle Hyperion Planning in Version 11.1.2.4 oder höher installiert ist!
Bei Verwendung von Oracle Hyperion Planning als Smart View-Datenquelle sehen wir geänderte Dialogfelder zur Auswahl von Dimensions-Elementen und zur Einstellung der Benutzervariablen in Formularen.
Ihre Darstellung entspricht jetzt der Darstellung, wie wir es bereits von den Symbolleisten kennen.
Zudem ist die Performance bei der Anzeige von Dimensions-Elementen verbessert worden, bei großen Dimensionen auf jeden Fall hilfreich.
Login für Drill-Through-Berichte
Ich denke, es ist hilfreich, sich zunächst nochmal die diversen Möglichkeiten des Smart View-Drill-Through vor Augen zu führen:
- Bei einer Verbindung zu Planning oder Financial Management ist ein Durchgriff auf die Datenquellen Oracle Hyperion Financial Data Quality Management, Enterprise Edition bzw. Oracle Hyperion Financial Data Quality Management möglich.
- Bei einer Verbindung zu Essbase ist ein Durchgriff auf die Datenquellen Oracle General Ledger möglich, wenn die Essbase-Anwendung mit Oracle Essbase Administration Services erstellt wurde.
- Bei einer Verbindung zu Essbase ist ein Durchgriff auf die relationalen Datenquellen möglich, wenn die Essbase-Anwendung mit Oracle Essbase Studio oder Oracle Essbase Integration Services erstellt wurde.
Drill-Through-Berichte aus Smart View treffe ich bei meinen Kunden eher selten an. Falls ein Grund dafür ist, dass der Login für die Drill-Through-Datenquellen vom Administrator fest eingetragen werden musste, also keine anwenderspezifische Anmeldung möglich war, könnte sich das jetzt ändern.
Nun kann der Administrator vorgeben, dass bei Ausführung eines Drill-Through-Berichtes eine Anmeldung an der Datenquelle erforderlich ist, dadurch wird ein Dialogfeld zur Eingabe von Benutzername und Passwort angezeigt.
Ist der Bericht so konfiguriert, dass keine Anmeldung erforderlich ist, wird der Dialog nicht angezeigt.
Ob das nun die Verbreitung der Smart View-Drill-Through-Berichte erhöht, weiss ich nicht. Vielleicht liegt es auch einfach an der geringen Verbreitung / Nutzung der oben beschriebenen Produkte. Ich denke, darüber schreibe ich mal in einem eigenen Beitrag.
Verbesserte Arbeitsblatt-Informationen
Was ist hier verbessert worden?
Nun, mit dieser Version ist das Dialogfeld „Arbeitsblatt-Informationen“ in den Produkten Oracle Essbase, Oracle Hyperion Planning Ad Hoc und Oracle Hyperion Financial Management Ad Hoc identisch.
Erweiterung für OBIEE Filter
Diese Neuerung betrifft die Darstellung von Filter-Ausdrücken im View Designer. Bei Verwendung von OBIEE als Smart View-Datenquelle können mit Filter-Ausdrücken die angezeigten Daten eingeschränkt werden. In manchen Fällen ist das Auswahlfeld zu klein, um alle Werte auswählen zu können. Zu diesem Zweck fasst SmartView nun Daten in Gruppen zusammen, daraus können Schritt-für-Schritt die benötigten Daten ausgewählt werden. Die genaue Funktionsweise werde ich in einem eigenen Beitrag Smart View – OBIEE zeigen.
Erweiterung für OBIEE Eingabeaufforderung
Diese Neuerung betrifft die Darstellung von Eingabe-Aufforderungen (Prompts) im Value Selector, die Verbesserung entspricht der Änderung im o.g. OBIEE-Filter. Die genaue Funktionsweise werde ich in einem eigenen Beitrag Smart View – OBIEE zeigen.
Darstellung von Kennzahlen in OBIEE
Diese Neuerung betrifft die Darstellung von Kennzahlen im View Designer, die genaue Funktionsweise werde ich in einem eigenen Beitrag Smart View – OBIEE zeigen.
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