EPM 11.2 Installation auf Oracle Virtualbox
Seit einigen Wochen ist die Oracle Enterprise Performance Management Version 11.2 verfügbar. In diesem Beitrag beschreibe ich, wie diese auf eine Oracle VirtualBox installiert wurde. Es beschreibt meine Erfahrungen und zeigt wie eine Installation auf einer Virtual Machine gemacht werden kann. Die Reise beginnt mit der Installation von Microsoft Server 19, Oracle Database und anderen Vorbereitungen. Danach findet die Installation und dann die Konfiguration statt. Als letztes beschreibe ich dann, was alles noch an Fehlern behoben werden musste, um die Software in Betrieb zu nehmen.
Neue VM in Oracle VirtualBox aufsetzen
Ich bin ein großer Fan von “Virtual Machines“ (VM), denn sie bieten mir die Möglichkeit um verschiedene Instanzen einer Software auf dem Laptop zu haben, und bei Bedarf eine Momentaufnahme (snapshot) zu erstellen und ggf. zu diesem Punkt zurückzukehren. Einer der Anbieter ist Oracle mit seiner gratis Virtualbox, die sehr einfach zu betreiben ist.
Abbildung 1: Meine Oracle Virtualbox die ein Upgrade bedarf.
Als erstes wird eine neue VM aufgesetzt. Ich nenne diese MS_Server19, wähle das OS Windows 64-bit aus, und gebe dieser CPU, Speicher und Festplattenkapazität. Hier sollte nicht gespart werden – ich musste die Platte auf 60 Gb vergrößern.
Abbildung 2: Die anfängliche Konfiguration der VM (etwas zu klein).
Danach kann das OS aufgespielt werden. Ich hatte mir eine Test-Lizenz von Microsoft Server 19 heruntergeladen, womit ich 180 Tage mit der EPM spielen kann. Wählen Sie die Standard Version mit Desktop.
Abbildung 3: Installation von Standard Version mit Desktop.
Und nach dem Abschließen der Installation lässt sich die VM mit Windows Server einwandfrei starten. Der erste Schritt ist damit getan.
Abbildung 4: MS Server 19 Standard auf der Oracle VM.
Installation von Oracle Database 12.2
Das nächste ist die Installation von Oracle Database 12.2 auf der Virtuellen Maschine. Das Installationspaket winx64_12201 hatte ich mir auf meinen Rechner geladen und den Ordner mit der VM geteilt. Damit kann ich von der VM direkt auf meinen Laptop zugreifen.
Ich wollte nicht von allen Installationsfenster einen Abdruck in das Blog einfügen, daher hier meine Installations-Optionen:
- Create and configure a database
- Desktop class
- Use Windows Build-In Account
Und hier das Fenster mit der Konfiguration der Oracle Base:
Abbildung 5: Oracle Base Konfiguration.
Und zur Kontrolle noch einen Login mit SQL*Plus.
Abbildung 6: Login funktioniert mit SQL*Plus.
Danach habe ich auf der Datenbank einige Benutzerkonten erstellt. Hiermit kann ich das Repository von Planning, Calculation Manager, EAS etc. aufteilen und separat halten.
Weitere Vorbereitungen
Zu den weiteren Vorbereitungen gehört, die Performance Options auf System Managed Size zu setzen.
Abbildung 7: Performance Options auf System Managed Size setzen.
Einen Admin Benutzer anlegen zur Installation.
Abbildung 8: Einen Administrator anlegen mit dem Namen hypadmin.
Wichtig ist das dieser Benutzer die folgenden Rechte bekommt unter Administrative Tools > Local Security Policy > Local Policies > User Rights Assignment.
- Act as part of the operating system
- Allow logon locally
- Bypass traverse checking
- Logon as a batch job
- Logon as a service
EPM Software herunterladen
Der nächste Schritt ist von der https://edelivery.oracle.com/osdc/faces/SoftwareDelivery die EPM Software zu finden und herunter zu laden. Hier sollte der Oracle HTTP Server 11.2 nicht vergessen werden.
Abbildung 9: Auswahl der EPM Software (knapp 20 Gb).
Danach alles in einen Ordner auspacken und dann kann es mit der Installation losgehen.
Installation
Die Installation sollte als Administrator Benutzer gestartet werden. Ich hatte mich als hypadmin angemeldet und dann das installTool gestartet.
Abbildung 10: Starten der Installation.
Das Verzeichnis für das Middleware Home ist: C:\Oracle\Middleware
Danach kam die Produktauswahl. Wichtig ist unterhalb von Foundation Services den Oracle HTTP Server zu selektieren. Standard ist dieser nicht ausgewählt.
Abbildung 11: Auswahl der Software. Nicht sichtbar ist die Auswahl von FDM Enterprise Edition und Profitability and Cost Management.
Und nach einer langen Zeit (wenn man wartet, dauert alles sowieso länger), kam dann die Nachricht dass alles Installiert wurde.
Abbildung 12: Alles grün.
WICHTIG – Jetzt kein Configure!!!
Zuerst muss jetzt das Repository Creation Utility verwendet werden. Dieses ist neu und auch ein wenig „standard“ bei der Installation von Oracle Middleware. Man hätte vielleicht dann auch den Knopf entfernen können…
RCU
Das Repository Creation Utility (RCU.bat) wird als Administrator Prozess in dem Verzeichnis C:\Oracle\Middleware\oracle_common\bin gestartet. Dort wird die Option „Create Repository – System Load and Product Load” gewählt. Danach kommt die Konfiguration. Hierzu habe ich etwas mehr Bilder in das Blog aufgenommen.
Abbildung 13: Verbindung mit der Oracle Datenbank legen.
Abbildung 14: Die ausgewählten Komponenten.
Den ODI habe ich nicht mitgenommen. FDM hat sein eigenes ODI, die Abbildung zeigt das separate ODI.
Abbildung 15: Die Übersicht der angelegten Schema.
Abbildung 16: Von der Installationsmaske aus direkt Zugriff auf die Logdateien.
Interessant ist, dass das Verzeichnis noch immer EPMSystem11R1 ist…
In dem Verzeichnis C:\Oracle\Middleware\EPMSystem11R1\common\config\11.1.2.0 muss dann die Datei RCUSchema.properties mit Verbindungsparametern versehen werden. Diese werden in Klartext eingetragen und gespeichert. Beim ersten Start der Webanwendung werden diese dann verschlüsselt!
Abbildung 17: Originaldatei vor der Anpassung.
Abbildung 18: Angepasste Datei mit den Verbindungsparametern. Ja, ich verwende ein einfaches Password – pfui, schlechtes Beispiel!
EPM Konfiguration
Jetzt geht es (endlich) los mit der EPM Konfiguration. Diese habe ich in Abschnitte gemacht und hier zeige ich den ersten Teil. Die Batchdatei EPM System Configurator wird als Administrator Benutzer gestartet.
Soweit möglich habe ich die Standardeinstellungen beibehalten. Die Instanz nenne ich epmsystem1.
Abbildung 19: Konfiguration der Instanz.
Die Erstkonfiguration mit der Verbindung zur Oracle Datenbank. Für den Server nehme ich localhost. Als Benutzername nehme ich hss für das Shared Services.
Abbildung 20: Verbindungsparameter mit dem Repository.
In Abbildung 21 sehen sie einen Teil der Konfigurationsreihenfolge. Der erste Schritt waren die Common Settings, Deploy Application Service und das Deployment der Datenbank.
Abbildung 21: Teilkonfiguration.
Weil ich die Repositories in verschiedene Datenbanken verteilen wollte habe ich die folgende Reihenfolge konfiguriert:
- Workspace und Shared Services
- Essbase, APS und EAS
- Oracle HTTP Server
- Calculation Manager
- Planning
- Financial Reporting und FDM
Abbildung 22: Deployment von dem Java Web Application Server in dem Domain EPMSystem.
Hier verwende ich einen neuen Benutzer für innerhalb von EPM: epm_admin
Abbildung 23: Konfiguration von Essbase.
Starting OHS
Wie auch beim Repository Configuration Utility, gibt es beim Oracle HTTP Server eine Anpassung in der Installationsroutine. Diesen muss man selber starten. Ja, auch im Betrieb….
Abbildung 24: Erststart von ohs.
Ein Command Prompt Fenster als Admin starten und dann unter Middleware\user_projects\epmsystem1\httpConfig\ohs\bin den Befehl startcomponent ausführen.
Abbildung 25: Konfiguration war erfolgreich.
Java Update
Ferner habe ich noch die JDK-8u241-windows-x64.exe installiert und die JAVA HOME in die Pfadangabe gebracht.
Danach einen Reboot gemacht und das EPM gestartet.
Diagnostics and Troubleshooting
Leider ging dieses nicht gut. Die Diagnostics sah auch nicht so grün aus wie eine Almwiese.
Abbildung 26: Erster Teil der Diagnostics.
Die Analyse zeigte, dass sich die Webanwendungen nicht starten ließen. Das typische
Bad response code with both GET and POST methods: 503 and 503
Recommended Action: Check that the application is started
war bei allen zu sehen. Mit Hilfe von einem Kollegen, der echt Fit in Installationen ist, haben wir dann auch den Grund gefunden. Die boot.properties Dateien mit dem Benutzernamen und Password wurden nicht beim Erststart in den Webservice aufgenommen und entsprechend wurde der Dienst auch nicht konfiguriert.
Abbildung 27: Boot.properties Datei unverschlüsselt.
Die erstmalige Integration haben wir dann in der Weblogic Konsole gemacht und dabei entstanden dann auch die verschlüsselten boot.properties Dateien.
Abbildung 28: Boot.properties Datei verschlüsselt.
Endlich Erfolg!
Ein Neustart und dann EPM starten. Danach manuell den Oracle HTTP Server und wir bekommen unsere Anmeldemaske.
Abbildung 29: Login war erfolgreich.
Auch die Diagnostics sehen gut aus.
Abbildung 30: Diagnostics in grün.
Fazit
Letztendlich konnte diese Standard Installation ohne Besonderheiten auf einer Standardplattform zum Ziel gebracht werden – aber einfach war es bestimmt nicht. Die Installationsanleitung hat viel Detail, aber wenn es einmal irgendwo nicht klappt, dann bietet diese wenig Hilfe.
Ich hoffe, dieser Beitrag hilft ihnen bei ihrer Installation. Mir bleiben noch einige Monate, bis meine Probelizenz abläuft und ich hoffe bis dahin ist die Linux-Version verfügbar. Dann gibt es eine Neuinstallation!