Upgrade auf Version 11.2 oder doch in die Cloud wechseln?

Wie sie vielleicht schon wissen, ist die Version 11.2. dann nun endlich verfügbar. Es gibt bestimmt auch in ihrer Organisation die Frage wann sie den Upgrade machen wollen. Nun gibt es einige technische Gründe, um auf diese neue Version zu wechseln, doch sollte auch die Frage gestellt werden, ob ein Wechsel in die Cloud nicht der bessere Weg ist. In diesem Beitrag bespreche ich Argumente für einen Upgrade oder einen Wechsel in die Cloud.
Cloud Computing
Cloud Computing ist keine neue Technologie im eigentlichen Sinne, sondern mehr eine neue Lieferform für Anwendungen. So wird dieses dann auch scherzhaft und vereinfacht ausgedrückt als: ‚The cloud is just someone else’s computer‚. Die Wolke, wie sie in IT Architekturbilder verwendet wird, gewinnt in den letzten Monaten stark an Attraktivität, oder, anders gesagt, die Skepsis nimmt kontinuierlich ab.

Pixabay – Ditaucis
Dieses Phänomen sehe ich nicht nur in der Presse, aber auch bei Kunden und Partnern die ich zu diesem Thema spreche. So sieht fast jeder Windows 10 Benutzer wahrscheinlich mehrmals am Tag die blaue Wolke von OneDrive und viele verwenden schon die Cloud Version von Office 365. Hierdurch wird die Cloud Lieferform im PC-Markt und in den Office Anwendungen sehr stark vorangetrieben. Es wird mehr und mehr Normal, seine Daten in der Cloud zu speichern. Dann ist die Verarbeitung von Firmendaten in der Cloud nur ein kleiner Schritt.
Bedenken
Andererseits sind viele Unternehmen mit ihren heute eingesetzten On-Premises-Lösungen zufrieden. Dadurch ist der Verbesserungsdruck für sie gering und den möglichen Vorteilen stehen bekannte und unbekannte Risiken gegenüber. Bedenken zur Datensicherheit waren und sind das wichtigste Argument gegen Cloud-basierte Lösungen. Generell stellen Sicherheitsbedenken andere Argumente schnell kalt. Täglich liest man in der Zeitung über Datenklau, Hacks und Lecks sowie, aber auch die Gesetze wie GDPR bekommen zurecht immer mehr Aufmerksamkeit. Das Argument, dass die Cloud bessere Vorsorge treffen kann, weil sie die beste Technologie und Experten, stimmt schon, aber On-Premise gibt es oft eine eindeutige Verantwortlichkeit und mehr räumliche Barrieren. Es sind in den meisten Fällen noch die eigene vertrauten Mitarbeiter die man in der Kantine auch sieht, die diese Systeme verwalten und überwachen. Die Technologie und Ausbildung die ihnen geboten wird, entscheidet auch mit, wie Sicher die Firmendaten im eigenen Netzwerk sind.

Pixabay – MashiroMomo
Die Kosten werden oft aufgeführt als wichtiges Argument, um in die Cloud zu wechseln. Doch auch hier sollte man richtig hinsehen! Bestimmt ist es so, das die FIXkosten bedeutend geringer sind und die Flexibilität größer mit Anwendungen in der Cloud. Aber es ist und bleibt ein Lizenzmodell welches eine bestimmte Laufzeit hat, wo FIXkosten mit einbezogen wurden. Ich komme zu Kunden, wo die Planungsanwendungen schon seit 8 oder 10 Jahren laufen. In diesem Zeitraum wären das so einige neue Lizenzverträge in der Cloud. Doch die Kosten für Upgrades und die Möglichkeit direkt neue Funktionen zu verwenden ist die andere Seite der Medaille.
Rundum modernisieren
Die Cloud ist für Unternehmen besonders interessant, die neue Anforderungen umsetzen oder ihre Lösungen modernisieren wollen. Vor allem wenn diese Anforderungen nicht mit bestehender Software optimal umgesetzt werden kann oder man zu einer größeren Investition wie ein Upgrade gezwungen wird. Die Modernisierung der technischen Basis bietet Unternehmen die ideale Gelegenheit auch ihre Planungen inhaltlich zu modernisieren. Der Upgrade auf Version 11.2 kann nicht über die heutige erfolgen, welches dann oft ein Grund ist, um auf neue Hardware zu wechseln. Auch in diesem Fall kann die Anwendung modernisiert werden, denn viele Bereiche werden sowieso anders gestaltet werden müssen.
So kann man in der Planung neue Funktionalität einbauen wie Rolling Forecasts, Werttreiberorientierte Planung oder einfach mehr machen mit Simulationen und Szenarien. Die neue Version von Oracle Hyperion Planning hat bedeutend höhere Fachanwendertauglichkeit und senkt damit die Hürde für die Implementierung moderner Planungsansätze deutlich. In der Vergangenheit wurde von dem Fachanwender konzipiert und durch die IT umgesetzt. Jetzt liegen diese Aufgaben nun oftmals vollständig in der Hand der Fachanwender. Dieser kann fachlich passende und ausgefeilte Lösungen schneller entwickeln und anpassen. Ein Konzept, welches auch für den Erfolg von Self-Service BI verantwortlich ist.

Unabhängig
Genau diese Abhängigkeit von der IT ist heute oft das größte Problem. Ein Arbeiten in der Cloud kann dieses teilweise reduzieren, und ist aus “historische Gründen” oft größer bei On-Premises-Planungslösungen. Diese Abhängigkeit erhöht die Dauer der Implementierung neuer oder geänderter Anforderungen. Dies ist besonders dort problematisch, wo Änderungen häufig sind – und auf die Planung trifft dies in hohem Maße zu. Deshalb ist man mit einem Softwareupgrade noch nicht am Ziel, sondern sollte auch über ein Umbau der Prozesse und Verantwortlichkeiten nachgedacht werden. In vielen Unternehmen kann nur mit zunehmender Agilität auch das Potential von guter Software mit moderne, effiziente Planungsansätze auch ausgeschöpft werden.
Fazit
Betreiber von On-Premise EPM Umgebungen werden bald entweder einen Upgrade oder Wechsel auf die Cloud überwiegen müssen. Es gibt viele Gründe um auf On-Premise zu bleiben, und auch in die Cloud zu wechseln. Die Gewichtung der Argumente wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Beachten sie aber immer, dass eine Modernisierung der technischen Basis, auch mit einer Modernisierung der Anwendung einher gehen sollte. Dann erreichen sie die größte Wertschöpfung.